Am 20.9. durften wir in Pödelwitz bereits zum zweiten Mal den Landesverein sächsischer Heimatschutz für eine Tagung begrüßen. Eine Premiere war es trotzdem, denn zum ersten Mal konnten wir dafür unsere frisch instand gesetzte, wunderschöne Kirche als Veranstaltungsort nutzen. Passender hätte es nicht sein können, schließlich drehte sich der ganze Tag um den Wert und Erhalt des baulichen Erbes von Pödelwitz als gut erhaltenes Beispiel für die regional-typischen Bautraditionen und Siedlungsstrukturen.
Das Programm begann mit einem Grußwort des Landrats Henry Graichen, der sich trotz der schwierigen Situation von Pödelwitz optimistisch zeigte und erneut die Unterstützung des Landkreises für das Engagement der Pödelwitzer zusagte. Der stellvertretende Landeskonservator Dr. Tobias Wolf vom Landesamt für Denkmalpflege in Dresden stellte erste Ergebnisse der Ortsanalyse vor, die vom Landesamt modellhaft für Pödelwitz als einem der ersten beiden Dörfer Sachsens erstellt wurde. In diesem Vortrag und in einem Dorf-Rundgang mit Pödelwitz hat Zukunft e.V. und Dietmar Schäfer vom Groitzscher Naturfreund und Heimatverein wurden allen Teilnehmenden die besonderen kulturhistorischen Werte vor Augen geführt. Unter anderem die Bedrohung des Dorfes durch den angrenzenden Tagebau hat dazu geführt, dass nicht nur überdurchschnittlich viele historische Häuser in Pödelwitz erhalten sind, sondern auch uralte Dorfstrukturen wie der klar erkennbare Rundling oder unbebaute Grünflächen (Anger) mit altem Baumbestand im Dorfinneren.
Im Anschluss stellten Mitglieder des Pödelwitz hat Zukunft e.V. Ideen vor, wie diese Bausubstanz gemeinschaftsstiftend und zukunftsfähig wiederbelebt werden könnte, aber auch, wie schwierig sich dafür die Rahmenbedingungen aktuell gestalten. Auch über vier Jahre nach dem Beschluss des Erhalts des Dorfes stehen weiterhin 80% leer und verfallen!
Abschließend wurden unterschiedliche Möglichkeiten der städtebaulichen Denkmalpflege zum Schutz der Dorfstruktur vorgestellt und diskutiert. Gespannt lauschten wir auch Christine Uhlmann und ihrem Erfahrungsbericht aus Dreiskau-Muckern – ein Dorf, das wie Pödelwitz dem Bagger nur knapp von der Schippe sprang und uns zeigt, welchen Mehrwert Baukultur für eine gelingende Wiederbelebung und Dorfentwicklung darstellen kann!
Ein großer Dank aus Pödelwitz an alle Organisatoren und Teilnehmenden dieser „Denkwerkstatt“!
Den Vortrag von Kea Weber aus Pödelwitz findet ihr HIER als PDF zum Download.




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