Unser Inklusiver Workshop mit Wohn:sinn – Zukunft gemeinsam denken

Freitag, 1,.August.2025
Featured Image


Was braucht es, damit Wohnen für alle Menschen gut ist? Welche Räume, welche Strukturen, welche Gemeinschaften? Mit diesen Fragen sind wir in den Workshop mit Wohnsinn, dem Bündnis für inklusives Wohnen gestartet. Bei sommerlich warmem Wetter kamen Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammen – um sich kennenzulernen, auszutauschen und gemeinsam neue Ideen für inklusives Wohnen zu entwickeln.

Ein erstes Ankommen: Offenheit von Anfang an

Am Anfang stand das persönliche Kennenlernen. Unter den Bäumen im Schatten begannen wir mit einer Vorstellungsrunde – jede Person brachte einen Gegenstand mit, der ihr zu Hause besonders wichtig ist. Schnell entstand ein Gefühl von Offenheit und Vertrauen. Viele der Teilnehmenden kannten sich vorher nicht, doch es wurde von Anfang an deutlich: Jeder bringt eigene Erfahrungen, Perspektiven und Wünsche mit – und genau das bereichert den gemeinsamen Prozess.

Anschließend stellten wir die Idee des Vielseithofs vor: Ein Ort, an dem Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen leben und arbeiten – inklusiv, gemeinschaftlich und vielfältig.

Zwei Gruppen – zwei Denkansätze

Um dem Thema Wohnen auf unterschiedliche Weise zu begegnen, teilten wir uns in zwei Gruppen auf.

Die erste Gruppe setzte sich eher theoretisch mit der Frage auseinander: Was bedeutet gutes Wohnen für mich? Die gesammelten Begriffe reichten von Rückzug, Liebe, Ruhe und Freundschaft bis hin zu ganz praktischen Dingen wie einem Pool oder einem Ladekabel. Wohnen wurde hier nicht nur als Funktion, sondern als emotionale und soziale Erfahrung beschrieben – als ein Zusammenspiel aus Sicherheit, Nähe, Freiheit und Selbstbestimmung.

Die zweite Gruppe arbeitete mit ganz konkreten Alltagssituationen. Was gehört für mich zu einem guten Leben zu Hause? Genannt wurden: Fernsehen, Musik hören, Kochen, Gartenarbeit, Partys feiern, mit Tieren leben oder einfach Kuscheln. Deutlich wurde: Ein Zuhause ist nicht nur Rückzugsort, sondern auch Lebensraum – ein Ort, an dem Aktivität, Gemeinschaft und Freiheit gleichermaßen Platz haben.

Mittagspause: Gemeinsam genießen

Zur Mittagszeit gab es nicht nur ein leckeres Buffet, sondern auch Gelegenheit, den Vielseithof näher kennenzulernen. Unter der schattigen Weide vor dem Haus vertieften sich Gespräche, neue Kontakte wurden geknüpft, das Miteinander wuchs weiter. Die entspannte Atmosphäre zeigte einmal mehr, wie wertvoll echte Begegnung ist – und wie wichtig solche Gelegenheiten des Austauschs für eine inklusive Zukunft sind.

Wohnträume auf Papier: Entwürfe und Visionen

Am Nachmittag wurde es kreativ: In kleinen Gruppen entstanden erste Skizzen und Grundrisse für inklusive Wohnprojekte. Manche entwarfen ganz konkrete Wohnräume – mit Küche, Bad, Schlafzimmer und Gemeinschaftsbereichen, ergänzt durch liebevoll gewählte Symbolbilder. Andere dachten größer: mit Werkstätten, Coworking-Spaces, Gärten, Gemeinschaftsküchen, Cafés und sogar einer solidarischen Landwirtschaft.

Dabei wurde klar: Gemeinschaft und Rückzug schließen sich nicht aus – im Gegenteil, sie gehören zusammen. Alle Entwürfe legten großen Wert auf Barrierefreiheit, Flexibilität und ein ausgewogenes Verhältnis von privaten und gemeinschaftlich genutzten Räumen. Und oft ging es nicht nur ums Wohnen, sondern auch um das Leben drumherum – Arbeit, Kultur, Natur, Selbstversorgung und soziale Begegnung.

Was ist euch wichtig am Zusammenleben?

In einer weiteren Runde sammelten wir, was den Teilnehmenden im Zusammenleben besonders wichtig ist. Die Antworten waren vielfältig und berührend: Respekt, Rücksicht, Humor, Klarheit, Verlässlichkeit, Transparenz – und der Wunsch, einfach man selbst sein zu dürfen. Immer wieder kam der Wunsch nach Gemeinschaft, aber auch nach gegenseitigem Verständnis, Offenheit und guter Kommunikation zur Sprache.

Auch der Tagesablauf auf dem Vielseithof wurde gemeinsam gedacht: Ob Gärtnern, mit Tieren arbeiten, Musik machen, kochen, sporteln oder gemeinsam entspannen – der Alltag soll vielfältig, lebendig und inklusiv sein.

Fazit: Ein heißer Tag voller Ideen, Begegnungen und Gemeinschaft

Trotz der sommerlichen Hitze blieb die Atmosphäre konzentriert, herzlich und offen. Es war beeindruckend zu erleben, wie schnell eine Gemeinschaft entstehen kann, wenn Menschen sich auf Augenhöhe begegnen. Natürlich reichte ein einzelner Tag nicht aus, um das große Thema „inklusives Wohnen“ umfassend zu bearbeiten – doch es wurde viel angestoßen, diskutiert und entwickelt. Am Ende waren alle ein wenig müde, aber erfüllt – voll von Gedanken, Bildern und Ideen.

In kurzer Zeit sind viele wertvolle Impulse entstanden. Der Tag hat gezeigt, wie unterschiedlich die Vorstellungen vom guten Wohnen sein können – und wie viel sie dennoch verbindet.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die dabei waren – für eure Offenheit, euren Mut und eure Kreativität. Und ein großes Dankeschön an Wohnsinn für die inspirierende Begleitung.

Wie geht es jetzt weiter?

Was dieser Tag gezeigt hat: Es braucht mehr Gelegenheiten, sich zu begegnen, gemeinsam Zeit zu verbringen und einander kennenzulernen. Dafür bieten wir offene Formate wie den Kuchensonntag oder die Wupptage an – ungezwungene Treffen für alle, die neugierig sind. Darüber hinaus sind weitere gezielte Termine für Wohninteressierte geplant. Denn der Weg zum inklusiven Wohnen ist ein gemeinsamer – und wir freuen uns auf die nächsten Schritte.

Blog-Suche

Archiv

Comments

No Comments.

Leave a replyReply to

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Danke an alle aktuellen Fördergeber*innen!

foerd1
foerd2

© Pödelwitz hat Zukunft e.V. 2025